Donauradweg 2016


Donauradweg 2016

1.Tag 02.07.2016

Obersontheim - Donaueschingen/Riedsee

Los ging es mit dem Auto. Mein Junior brachte mein Rad und mich nach Ellwangen zum Bahnhof. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es von meinem Wohnort aus nicht möglich den nächsten Bahnhof zu erreichen.

 

Von hier ging es dann über Ulm nach Donaueschingen wo ich dann gegen 14 Uhr ankam.

 Jetzt ging es per Fahrrad weiter. Leider begann es, kaum hatte ich den Bahnhof verlassen so fürchterlich zu regnen, das ein weiterfahren fürs erste unmöglich war. Also gab es erstmal ein Leberkäseweckle und einen Becher frisch gebrühten Kaffee. "Abwarten und Kaffee trinken". Nachdem der Regen nachgelassen hat ging es nun endlich los. Ziel für heute ist der Campingplatz am Riedsee.

 

Schnell erreiche ich den Park und die Stelle, an der die Bäche Brigach und Breg zusammenfließen und sich zur jungen Donau vereinigen. Unterwegs wurden noch einige Vorräte aufgefüllt und das Ziel nach etwa einer halben Stunde erreicht.

Anmelden, Zelt aufbauen und dann unter die Dusche. Der Abend wurde bei Gesprächen mit anderen Radreisenden verbracht.

Bahnanreise


Tagesstrecke Fahrrad


Strecke Höhenmeter
5,0 13m


2.Tag 03.07.2016

Donaueschingen/Riedsee - Tuttlingen

Regen die halbe Nacht. Hoffentlich geht das nicht den Rest der Reise so. Geschlafen habe ich kaum. Musste leider feststellen das ich erstens 30 Jahre älter geworden bin und zweitens, COPD und Camping nicht so ohne weiteres funktionieren.

 

Man muss wissen das es nachts zu Atemnot kommen kann und man dann am besten eine sitzende Position (Bettkantensitz) einnehmen sollte. Also zumindest ist das bei mir so. Das geht im Zelt nicht.

 

OK. Zusammenpacken, alles auf dem Rad verstauen. Das Zelt habe ich dann zum trocknen an eine extra für Tagesgäste bereitgestellte Leine zum trocknen gehängt und bin dann mit den anderen in den Frühstücksraum zum frühstücken. Als wir nach etwa einer Stunde wieder zu unserem Zeltplatz zurückgekommen sind, mussten wir feststellen das drei unserer Zelte fehlten. Einfach von der Leine geklaut. Der Platzwart hat dann auf Wunsch eines Ehepaares die Polizei gerufen. Diese erschien dann gegen 10 Uhr, an diesem Tag wurde der neu renovierte Quelltopf der Donau eröffnet.

Dem Platzwart war das alles sehr peinlich. Er erstattete uns die Platzgebühr zurück und lud uns zu Kaffee und frischen belegten Semmeln ein. 10:15 erschien dann die Polizei, nahm unsere Anzeigen auf und wir konnten dann gegen 11 Uhr endlich starten.

Unterwegs überlegte ich wie ich die kommenden Nächte ohne Zelt verbringen werde. Dabei ist mir unterwegs aufgefallen das es am Wegesrand regelmäßig Unterstände für Radfahrer und Wanderer gibt.

Diese würden sich auch zum übernachten eignen.

 

Vorbei ging es an wunderschönen Landstrichen, netten kleinen Dörfern und Höfen. Unterwegs trifft man immer wieder andere Fahrer und Gruppen aller Generationen, fährt ein Stück gemeinsam und dann trennt man sich wieder. Bei meinem Reisetempo nicht so einfach einer Gruppe länger zu folgen, da ich doch mehr Pausen als andere benötige.

 

Schon vor der Reise war ein Treffen mit Frank einem Bekannten aus dem Internet in Tuttlingen vereinbart. Zu diesem trafen wir uns in der Tuttlinger Innenstadt. Später habe ich dann in einem Hotel in der Innenstadt für die kommende Nacht ein Zimmer gebucht.

Tagesstrecke Fahrrad


Strecke Höhenmeter
32,0 km 97 hm



3.Tag 04.07.2016

Tuttlingen - Riedlingen

Nach gutem und reichlichem Frühstück im Hotel hole ich mein Rad aus der Garage und belade es mit meinen Packtaschen. 

Hinter Tuttlingen folgt bis Sigmaringen der wohl schönste Teil meiner Reise an der deutschen Donau. Die junge Donau schlängelt sich durch ein Tal mit beeindruckenden Felsformationen. Der Wegeverlauf, mal auf Asphalt, mal auf Splitt, ist heute deutlich profiliert. Von wegen „Flussradwege sind immer flach“. Mehrmals überquere ich die Donau auf kleinen Stegen und immer wieder mache ich wegen vieler fotogener Motive einen kurzen Stopp.

 

Kurz vor Sigmaringen mache ich in einer kleinen Gaststätte Mittagsrast. Dann folgen von Sigmaringen bis ein Stück hinter Mengen einige nicht so schöne Kilometer, die von Ortsdurchfahrten und straßenbegleitenden Radwegen geprägt sind. Aber dann wird es bis Riedlingen wieder hübsch.

Riedlingen selbst hat eine hübsche Altstadt und eine sehr gute Eisdiele (Rialto, nahe der Donaubrücke). Belohnung für heute gefahrene 90 km. 

Unterwegs noch alles Flaschen mit Wasser füllen, denn heut Abend soll noch gekocht werden. Für das Abendessen werfe ich meinen Spirituskocher an und es gibt Pasta mit Tomatensauce. Als Nachtquartier habe ich mir eine der erwähnten Schutzhütten ausgesucht. Mal sehen wie die Nacht wird.

 

Tagesstrecke Fahrrad


Strecke Höhenmeter
90km 483hm



4.Tag 05.07.2016

Riedlingen - Ulm

Was für eine Nacht. Geschlafen wie ein Baby. Frühstück. Also wenn andere bekannte Radreisende Ihr Frühstück erst beim nächsten Bäcker besorgen, ich brauche vorher meinen Kaffee, sonst läuft nichts. Also Spirituskocher an und ruck zuck sprudelt das heiße Wasser für einen kräftige Tasse Pulverkaffee. Etwas Vollkornbrot und Dauerwurst vom Aldi runden das Frühstück ab.

Ich verlasse Riedlingen und fahren auf abwechselnd Asphalt und Splittwegen durch eine teilweise sehr hügelige Landschaft donauabwärts. Hübsch präsentiert sich der Ort Munderkingen, welchen ich nach etwa 23 Kilometern durchfahren. Nach weiteren 15 Kilometern durch eine weite Landschaft erreiche ich Ehingen. Die Stadteinfahrt ist verkehrsmäßig nervig, nichts für Radfahrer. Da haben die Stadtverantwortlichen was verpennt.

 

Bei einem Bäcker im Ortskern machen ich Mittagspause. Dort treffe ich eine Gruppe aus Wien. Statt den direkten Weg entlang der Donau nach Ulm zu nehmen, wollen diese durch das Blautal und über Blaubeuren fahren. ich schließe mich der Gruppe an, eine Entscheidung die sich als landschaftlich überaus lohnen herausgestellt hat. Außerdem hatten wir so die Möglichkeit einen Abstecher zum berühmten Blautopf in Blaubeuren zu machen.

 

Ab Blaubeuren folgen wir dem Fluss Blau und rollen zügig auf Ulm zu. Für eine so große Stadt hat Ulm ein wirklich vorbildliches Radwegenetz. Problemlos gelangen wir mit unseren Rädern in die Innenstadt und direkt bis ans Ulmer Münster. Dort trennen sich unsere Wege wieder, aber vielleicht sieht man sich ja in den nächsten Tagen nochmal.

Ulm selbst ist zweifellos eine Reise wert. Insbesondere das Fischerviertel bietet eine ganze Reihe touristischer Highlights. Noch zum Supermarkt Vorräte auffüllen und dann ab in den Freizeitpark Dianawiese. Dort finde ich unter einem riesigen Sonnensegel mein Nachtquartier. 

Tagesstrecke Fahrrad


Strecke Höhenmeter
70,6 km 271 hm



5.Tag 05.07.2016

Ulm - Dillingen an der Donau

Gegen 7 Uhr wälze ich mich aus meinem Schlafsack. Schlafstelle abbauen und aus dem Dianapark raus, bevor hunderte von Arbeitswütigen an mir vorbei in die Ulmer Innenstadt wollen.

Gleich neben dem Park befindet sich ein EDEKA Großmarkt. Dort bekomme ich heute mein Frühstück. Belegte Brötchen, Kaffee. Danach geht es frisch gestärkt auf die Strecke.

Geplant war heute bis nach Donauwörth zu fahren, aber es sollte ganz anders kommen.

Dem Radweg folgend ging es Richtung Günzburg. Durch Die Donauauen und kleinere Ortschaften. Heute war es ganz besonders heiß und ich habe es versäumt genug Wasser mitzunehmen bzw. zu trinken. Das war mir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

Hinter Günzburg traf ich eine Gruppe Senioren die auch auf dem Weg nach Dillingen waren. In Lauingen machten wir Mittagsrast und ich habe auch hier verabsäumt genug zu trinken. Ein Kaffee und ein Stück Torte sollten reichen.

Kurz vor Dillingen wurde mir dann plötzlich sehr schwindelig und schlecht. Ich stieg noch vom Rad und stellte es ab, danach muss ich umgefallen sein wie der berühmte nasse Sack.

Wach wurde ich wieder in einem Rettungswagen des Roten Kreuzes auf dem Weg ins Krankenhaus.

Was war passiert. Im Krankenhaus wurde ein Kreislaufkollaps festgestellt. Ich durfte auch eine Nacht zur Beobachtung in der Klinik bleiben.

Nun galt meine Sorge natürlich meinem Rad und meinen Radtaschen. Diese Sorge wurde aber durch den Besuch eines der Mitglieder aus der Radgruppe genommen. Man hatte mein Rad und die Taschen im Hotel in dem die Gruppe wohnt eingestellt.

Am nächsten Morgen durfte ich nach der Visite das Krankenhaus wieder verlassen. Im Hotel habe ich mein Rad und die Taschen abgeholt und bin dann zum Bahnhof um die Heimreise anzutreten.

Gegen 16 Uhr war ich wieder zu Hause.

 

Tagesstrecke Fahrrad


Strecke Höhenmeter
51 km 109 hm



 

Ich werde diese Reise, wenn auch unter anderen Bedingungen 2021 fortsetzen. Versprochen.